
Irgendwann war es genug. Eine Partei, die Freiheit im Namen trug und ein fremdenfeindliches Volksbegehren startete, vertrug sich nicht mit mehr mit den Zielen einiger Abgeordneter dieser Partei. Am 4. Februar 1993, Jörg Haider war damals seit sechs Jahren Obmann der FPÖ und hatte die Partei deutlich nach rechts gerückt, und keine zehn Tage nach dem Start des Österreich Zuerst Volksbegehrens, gründeten die damaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Heide Schmidt, Friedhelm Frischenschlager, Klara Motter, Hans Helmut Moser und Thomas Barmüller das Liberale Forum.
Das Österreich Zuerst-Volksbegehren forderte unter anderem einen sofortigen Einwanderungsstopp, die Einführung der Verfassungsbestimmung „Österreich ist kein Einwanderungsland“, Ausweispflicht für Nicht-Österreicher und die Einführung von Ausländerklassen in der Schule. Es wurde von über 400.000 Menschen unterzeichnet. Eine weitere Reaktion auf das Volksbegehren war die Gründung der Plattform SOS Mitmensch.
Ziele
Mit der Gründung des Liberalen Forums sollte eine neue, klassisch liberale Partei in Österreich etabliert werden.
In den Wahlprogrammen erklärte Ziele waren unter anderem:
- generationengerechte Pensionssysteme
- Liberalisierung der Ladenschlusszeiten
- Trennung von Staat und Religion, vor allem in der Schule
- verbesserte Kleinkinderbetreuung, pädagogische Förderung ab dem dritten Lebensjahr
- Bildungsautonomie, leistungsgerechte Bezahlung an Schulen und Universitäten
- Stärkung der EU
- Einführung eines Grundeinkommens für alle
Die Fusion mit NEOS
2013 ging das Liberale Forum in dem Wahlbündnis „NEOS Das Neue Österreich und Liberales Forum“ auf; die Organisation erreichte bei den Nationalratswahlen 5% der Stimmen und neun Mandate. Anfang 2014 fusionierten NEOS und das Liberale Forum zu „NEOS – Das neue Österreich“.

Gründung
Heide Schmidt, Friedhelm Frischenschlager, Klara Motter, Hans Helmut Moser und Thomas Barmüller gründen unter dem Eindruck des Lichtermeers am Heldenplatz das Liberale Forum.

Wahlen zum Nationalrat 1994
1994 konnten die fünf bei der Gründung übernommenen Mandate mehr als verdoppelt werden. Das LIF erreichte 6,0% der Stimmen und zog mit 11 Mandaten in das Parlament ein.

Wahlen zum Nationalrat 1999
1999 kam das Aus für das Liberale Forum auf Nationalratsebene. Ab Februar 2000 regierte die erste schwarz-blaue Koalition.

Wahlen zum Nationalrat 2006
2006 trat das Liberale Forum nicht selbst bei den Nationalratswahlen an, konnte aber über ein Wahlbündnis mit der SPÖ ein Mandat erzielen.

Wahlbündnis mit NEOS
Unter der Führung von Angelika Mlinar kam es 2013 zu einem Wahlbündnis mit "NEOS Das Neue Österreich". Das Wahlbündnis erreichte bei der Nationalratswahl 2013 5,0 Prozent der Stimmen und insgesamt 9 Mandate im Nationalrat.

Fusion mit NEOS
Am 25. Jänner 2014 fusionierten LIF und NEOS endgültig, es entstand die neue Partei "NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum".